Avignon

Avignon, eine Stadt in der Provence im Südosten Frankreichs, liegt an der Rhone. Von 1309 bis 1377 war sie Sitz der katholischen Päpste und blieb unter päpstlicher Herrschaft, bis sie 1791 zu Frankreich kam. Zeugnis dieser Geschichte ist der massive Papstpalast, Palais des Papes, im Stadtzentrum, den eine mittelalterliche Mauer umgibt.

Durch das Tor in der Stadtmauer gehen wir zur Markthalle

Die Halles d'Avignon sind ein grosser provenzalischer Markt im Zentrum von Avignon. Die Fassade im Norden ist ein vertikaler grüner Garten. Ein Markt besteht hier seit dem 17. Jahrhundert, die aktuelle Halle wurde 1974 fertiggestellt.

Der Papstpalast zu Avignon war zwischen 1335 und 1430 die Residenz verschiedener Päpste und Gegenpäpste. Der Palast gehört mit der Altstadt von Avignon zum Weltkulturerbe. Es ist eines der größten und wichtigsten mittelalterlichen gotischen Gebäude in Europa. Heute ist der Palast innen leer, die Wände wurden notdürftig mit Portraits der französischen Päpste und mit Wandteppichen dekoriert. Dennoch – der Palast ist und bleibt eine eindrucksvolle Anlage, die nicht umsonst jedes Jahr Millionen Besucher anlockt. Gut 15.000 Quadratmeter an Fläche gibt es hier zu erkunden – von Kreuzgängen über Kapellen bis hin zu Audienzsälen. Stimmt es jemanden verwunderlich, dass der größte Raum der ganzen Anlage der Speisesaal ist? Das ist sicher ein deutliches Zeichen, wie weltlich die katholische Kirche in jener Phase gewesen ist.

Hinter dem Palast befindet sich auf einer kleinen Anhöhe ein Park mit schönem Ausblick

Von hier oben hat man auch einen guten Blick auf die berühmte Brücke Pont Saint-Bénezet, besser bekannt unter dem Namen „Pont d’Avignon“, Dieses Bauwerk ist eine technische Meisterleistung. Die Brücke wurde im 12. Jahrhundert erbaut und verband einst die beiden Ufer der Rhône. Die legendäre Brücke ist ein Wahrzeichen der Region, von den ursprünglich 22 Bögen sind heute nur noch 4 erhalten.  DieBrücke  ist auch durch das berühmte Kinderlied „Sur le pont d’Avignon“ weltbekannt. Der Legende nach wurde die Brücke im 12. Jahrhundert von einem jungen Hirten aus dem Vivarais, Bénézet, auf himmlischen Befehl errichtet.

Hier ein Link zu dem bekannten Kinderleid

https://www.youtube.com/watch?v=0A-aVcC97aQ

 

Zum Abschluss besuchen wir noch den Aquädukt Pont du Gard – ein Meisterwerk der Antike. Einst wurde dem bekannten römischen Feldherrn Agrippa in Frankreich eine nahezu unlösbare Aufgabe gestellt. Denn sein Schwiegervater trug ihm auf, eine 50 Kilometer lange Wasserleitung zu bauen, die von einer Quelle bis zur heutigen Stadt Nîmes in Südfrankreich reichen sollte. Um die Aufgabe umzusetzen, beschäftigte Agrippa die besten römischen Ingenieure seiner Zeit. Mit Erfolg: Denn das Ergebnis dieser Bemühungen, der Pont du Gard, besteht noch heute und zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Frankreichs. Zur Besichtigung gehört natürlich ein sehr interessanter und lehrreicher Rundgang im Museum.